1934 - 1969

1934 übernahm Oberbrandmeister Fritz Knappworst die Führung der Wehr und sein Stellvertreter wurde Karl Ostermann. Mit viel Tatkraft und unermüdlichem Einsatz setzte sich das neue Kommando für die Umgestaltung der Wehr ein und die erste Motorspritze konnte angeschafft werden. Was unter diesen Männern geleistet wurde, ist wohl in der Geschichte einer ländlichen Feuerwehr beispiellos. Wenn die Wehr ihre größte Bewährungsprobe in den Kriegsjahren 1939-1945, wo Alarm und Angriff sich ablösten, ohne allzu große Verluste an Mensch und Material überstand, so ist dies der besonnenen Führung von Fritz Knappworst und seiner ihm treu ergebenen Wehr zu verdanken.
Nach 24 Jahren vorbildlicher Pflichterfüllung wurde Kamerad Schikora zu seinem Nachfolger gewählt. Endlich konnte 1957 ein neues Löschfahrzeug, ein LF 8, für die Bemeroder Wehr erworben werden. Durch den Wechsel seines Wohnsitzes musste Schikora bereits 1960 das Amt des Gemeindebrandmeisters niederlegen. 

Neuer Wehrführer wurde Heinrich Knackstedt jun., der im Alter von 23 Jahren eine nicht leichte Arbeit übernommen hatte. Bereits 3 Jahre später, 1963, leitete er das Zeltfest zum 75jährigen Bestehen der Wehr und 1964 konnte nach harten Verhandlungen endlich der längst notwendige Gerätehausumbau abgeschlossen werden. Die Feuerwehr hatte wieder eine ansprechende Unterkunft mit einem angemessenen Schulungsraum sowie einem Büro. 
Das äußere Bild hat sich aber, dies sei an dieser Steile bereits angemerkt, aus Sicht der Wehr leider in den folgenden Jahren nicht bzw. nur unwesentlich geändert. Hätten doch die Verantwortlichen mehr Möglichkeiten zur Gestaltung und somit zu einer größeren Veränderung gehabt, so wäre den folgenden Generationen der berechtigt vorgetragene Wunsch einer Gerätehauserweiterung oder gar eines Neubaues erspart geblieben. 

Unter der Führung von Heinrich Knackstedt konnte ein bedeutender Zustrom von vorwiegend jungen Kameraden verzeichnet werden, der zu einer wesentlichen Stärkung der Wehr beitrug. Als eine weitere Bereicherung konnte 1966 ein Tanklöschfahrzeug TLF 8 L, das vom Amt für Zivilschutz zur Verfügung gestellt wurde, übernommen werden. Es folgte die Anschaffung von schweren Atemschutzgeräten und von Funkgeräten. Die Bemeroder Wehr war durch diese Modernisierung schlagkräftig gerüstet für die großen Brandeinsätze in den folgenden Jahren. Bei den älteren Kameraden sind die zahlreichen Einsätze auf den damaligen Müllkippen in Bemerode und Laatzen noch in guter Erinnerung. Anfang 1968 wurde ein weiteres Tanklöschfahrzeug TLF 8 L vom Zivilschutz übergeben. Da im Gerätehaus nur für das Löschgruppenfahrzeug eine Einstellmöglichkeit vorhanden war, wurden die beiden TLFs in einer privaten Garage beim stellvertretenden Gemeindebrandmeister untergebracht. 

Heinrich Knackstedt stellte nach achtjähriger Amtszeit 1968 sein Amt durch den Wechsel seines Wohnortes zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Hans Steinmann gewählt; Stellvertreter wurde Wolfgang Tölke. Die neue Führung sah sich in den ersten Jahren bereits großen Aufgaben gegenübergestellt. So wurde die Wehr im Laufe des Jahres zu insgesamt 14 Brandeinsätzen und 16 Hilfeleistungen alarmiert. Erwähnenswert sind dabei der Großbrand im ehemaligen Lagergebiet - hier konnte die Feuerwehr in den nachfolgenden Jahren noch öfter ihr Können zeigen und die neuen Bewohner von Bemerode -West stoßen noch heute auf die Andenken der Vergangenheit, d. h. auf alte, verbrannte Autoreifen -, ein Waldbrand in der Seelhorst sowie ein Zimmerbrand in der Thiesstraße. Ein besonderer Höhepunkt war 1968 auch noch das Zeltfest anlässlich des 80jährigen Bestehens. 

Bereits ein Jahr später bewährte sich die junge Feuerwehr, ein Drittel aller Aktiven war damals unter 21 Jahre, bei einem Feuerinferno gewaltigen Ausmaßes: die Kämmerei Döhren brannte. Stundenlang kämpften die Bemeroder Kameraden an der Seite der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Hannover sowie zahlreichen Wehren aus dem Landkreis und der Berufsfeuerwehr gegen den gewaltigen Brand.