1969 - 1985

In der Versammlung am 4. 7. 1969 wurde der Antrag gestellt, eine Jugendgruppe in Bemerode zu gründen. Einstimmig stehen die Kameraden hinter diesem Vorschlag und schon bald nahm die neue Jugendfeuerwehr ihren ersten Übungsdienst unter der Leitung von Heinz Zarbock und seinem Stellvertreter, Klaus-Eckehard Löffler, auf. Die Jugendgruppe erlebte einen nicht vorausschaubaren Aufschwung, so dass sich bald ein Stamm von 20 Jungfeuerwehrmännern gebildet hatte. 

Die aktive Wehr wurde bereits Anfang 1970 wieder stark gefordert. Es galt einen Großbrand auf dem Messegelände zu bekämpfen, der als einer der größten Industriebrände der damaligen Zeit registriert wurde. Auch im Dienstbuch dieses Jahres wurde eine nicht unerhebliche Anzahl von Einsätzen und Hilfeleistungen vermerkt. Als besondere Einlage wurde die Wehr am Abend der Mitgliederversammlung nach Abschluss der Tagesordnung zu einem Einsatz ins Lagergebiet gerufen. Infolge der extrem kurzen Alarmzeit konnte der Brand innerhalb kürzester Frist gelöscht werden. 

Das Jahr 1972 war für alle Bemeroder Feuerwehrmänner ein bedeutsames und wichtiges Jahr. Im April wurde endlich das langersehnte, neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 S übergeben, das das über 14 Jahre alte Fahrzeug ablöste. Unser "Flaggschiff", wie es damals liebevoll genannt wurde, wurde in einem Anbau an das Gerätehaus untergebracht, da die vorhandenen Platzverhältnisse keine andere Lösung zuließen. Rechtzeitig zur Auslieferung konnte der Anbau eingeweiht werden. In den folgenden Jahren zeigte sich, wie wichtig dieses Fahrzeug für die Ausstattung und somit für die Schlagkraft der Wehr werden sollte. Einsätze und Hilfeleistungen wechselten in rascher Folge. 1973 konnte die Feuerwehr auf ihr 85jähriges Bestehen zurückblicken und da durch die Eingemeindung nach Hannover die alten Verbindungen auf der offiziellen Seite unterbrochen werden sollten, wurde die Gelegenheit genutzt, ein großes Zeltfest nochmals mit den bekannten Kameraden des Landkreises gemeinsam zu begehen.

Die Eingemeindung brachte 1974 die erste entscheidende Veränderung für die ehemalige selbständige Gemeinde und damit natürlich auch für die Feuerwehr. Bedingt durch eine neue Satzung wurde eine geänderte Gliederung der Freiwilligen Feuerwehren in Hannover beschlossen und als Folge wurden die Feuerwehren Bemerode und Wülferode zu einer gemeinsamen Ortsfeuerwehr mit zwei separaten Ortslöschbezirken zusammengeschlossen. Die um die Jahreswende 1974/75 stattgefundenen Neuwahlen für die Bemeroder Wehr brachten auch eine neue Führungsspitze: Ortslöschbezirksführer Klaus-Eckehard Löffler und als Stellvertreter Heinz Hofmann. Im Gerätehaus konnte endlich der Ausbau der Sanitärräume, mit einer zusätzlichen Erweiterung des Schulungsraumes sowie dem Einbau einer Teeküche abgeschlossen werden. Ein großer Gönner der Wehr stiftete in diesem Jahr einen Einsatzleitwagen, Typ VW-Bus, der das Transportproblem bei Einsätzen, aber auch bei der ständig wachsenden Jugendgruppe löste. Die Feuerwehr verfügte nunmehr über die stattliche Anzahl von einem ELW, einem LF 8 und 2 TLF 8 L. 
Das Jahr 1975 war wieder geprägt von großen Herausforderungen an die Wehr. So galt es bei zwei Scheunenbränden sowie bei dem Heidebrand, der von seiner Dimension und Tragik in die Geschichte eingegangen ist, das Feuer mit allen verfügbaren Kräften zu bekämpfen. Auch im folgenden Jahr wurde die Bemeroder Wehr zur Bekämpfung eines neuen, großen Heidebrandes mit herangezogen. Doch nicht nur bei den Brandeinsätzen stand die Wehr ihren Mann. Die von der Ortsverwaltung organisierten Wettkämpfe um den Gemeindepokal wurden über viele Jahre erst von den Männern und später gemeinsam mit den Frauen beherrscht. Die Damenmannschaft konnte 1976 auf Anhieb einen hervorragenden vorderen Platz belegen. In Folge waren viele erste Plätze das Ergebnis des fröhlichen Streitens mit den anderen Vereinen und Verbänden sowie mit der Verwaltung, das mit der Auflösung der Ortsverwaltung ein jähes Ende fand. Auch Helfen in abgewandelter Form kam auf das Konto der Wehr. Für eine Aktion zu Gunsten der Fernseh-Lotterie "Ein Platz an der Sonne" konnte 1977 in Eigenregie bei einer Informationsveranstaltung ein namhafter Betrag gespendet und ein Jahr später dieses Ergebnis im Rahmen einer Großveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Hannover noch erheblich gesteigert werden. 
Aber der "Rote Hahn" blieb den Bemerodern erhalten. So musste als besonders hervorzuhebendes Ereignis aus dem Jahre 1978 der Brand eines Stallgebäudes im alten Ortskern sowie ein Wohnungsbrand in der Anecampstraße aufgezeigt werden. 1979 galt es zum wiederholten Male einen Brand im Lagergebiet zu bekämpfen. Außerdem beteiligten sich die Feuerwehrmänner bei einem Einsatz auf der Autobahn als Großwildfänger, als aus einem brennenden Viehtransporter Schweine ausgebrochen waren und völlig verstört über die Autobahn liefen. Bei der Ernsthaftigkeit des eigentlichen Geschehens doch eine belustigende, nicht alltägliche Aufgabe. Auch 1980 durfte ein Feuer im Lager nicht fehlen. Dieser Einsatz sowie ein Wohnungsbrand in der Ostermeierstraße zählten zu den besonders zu benennenden Tätigkeiten. Im folgenden Jahr wurde die Wehr u. a. bei einem Scheunenbrand in Bemerode sowie bei einem Hochwassereinsatz im Stadtgebiet eingesetzt. Für den ausscheidenden stellvertretenden Ortslöschbezirksführer Heinz Hofmann wird Arthur Prante im Januar 1980 gewählt. Die Anschaffung von Funkmeldeempfängern, in der Kurzbezeichnung "Pieper" genannt, löste die bisherige Alarmierung über die 3 stationierten Sirenen im Bereich des Stadtteils Bemerode ab. Die stille Alarmierung konnte aus Sicht der Feuerwehr als eine sehr gute Investition gewertet werden, obwohl eine Aufstockung der zur Verfügung gestellten Empfänger für die Wehr sicherlich eine noch größere Stärkung wäre. Im Herbst berührt wiederum eine politische Entscheidung die Geschehnisse um die Feuerwehr. Die neue Bezirksverfassung tritt in Kraft, die Ortsverwaltungen werden aufgelöst und die Feuerwehr wird künftig nur noch zentral verwaltet. Wünsche über Beschaffungen, Veränderungen und Anregungen werden über die Feuerwehr Hannover kanalisiert und in den Rahmen einer gesamtstädtischen Entscheidung gestellt. 
Eine satzungsmäßige Änderung brachte 1982 eine erneute Namensänderung; offizielle Bezeichnung nunmehr: Ortsfeuerwehr Bemerode - und vorgezogene Wahlen des Wehrführers und seines Stellvertreters waren die Folge. Die bisherigen Kameraden erhielten die erforderlichen Stimmen und Klaus-Eckehard Löffler und Arthur Prante stehen weiter der Wehr vor. Die beiden TLF 8 L wurden in diesem Jahr ausgemustert und ein TLF 16 der Berufsfeuerwehr im Gerätehaus stationiert. Obwohl dieses Tanklöschfahrzeug bereits über 14 Jahre alt war, leistete und leistet es, von einigen kleinen Problemen abgesehen, seinen Dienst und es wird taktisch möglichst immer als erstes Einsatzfahrzeug eingesetzt. Die bemerkenswertesten Einsätze 1983 sind ein Wohnungsbrand in der Kleiestraße, ein Brand im Berufsbildungswerk des Annastiftes sowie ein Verkehrsunfall auf der Laatzener Straße. In hervorragender Zusammenarbeit konnte gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr im Frühjahr eine verschüttete Person gerettet werden. Schnelligkeit und ergänzendes Handeln führten zu dem großartigen Erfolg. Der junge Mann konnte nach ambulanter Behandlung ohne Verletzungen bereits am selben Tage wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. 
Im Rahmen der Brandschutzwoche wurde anlässlich des 95jährigen Bestehens der Wehr ein Tag der offenen Tür im Bereich des Gerätehauses organisiert, der mit einem sehr positiven Gesamteindruck in Erinnerung blieb, nicht zuletzt auch durch die Unterstützung der Jugendfeuerwehr und in besonderem Maße durch das Blasorchester Kronsberg. Dargeboten wurde ein vielseitiges feuerwehrtechnisches Programm, nicht zu vergessen eine deftige Erbsensuppe sowie allerlei Gegrilltes und einiges Flüssiges. Aber auch die Frauen halfen begeistert mit. Selbstgebackener Kuchen und reichlich Kaffee wurden im schnell gegründeten "Cafe Florian" verkauft. Erst spät in der Nacht verlässt der letzte Gast das Gerätehaus. In Abständen von 2 Jahren wird diese Veranstaltung wiederholt und es ist bis heute jedes Mal ein voller Erfolg. 
Auch 1984 wurde die Wehr neben den üblichen Kleineinsätzen wieder zu einigen größeren Aufgaben gerufen. Erwähnenswert sind hierbei die Sturmschäden am Restaurant Pfefferhäuschen und im Ashwin-von-Roden-Weg. Hilfeleistungen nach schweren Regenfällen, das Feuer im ehemaligen Saal der Gaststätte Gerhard und kurz vor Jahresschluss der Großbrand der Scheune Hinter dem Dorfe, bei dem die Wehr gleich mehrere Tage vor Ort war.